Schulkantinenprojekt

Kurzbeschreibung der Ausgangssituation

Etwas über 1.000 Menschen leben in ca. 200 Haushalten in Enwen. Dort gibt es eine Grundschule und ein Ausbildungszentrum für Schneiderinnen. Die Schüler und Auszubildenden kommen sowohl aus Enwen, als auch aus den Nachbardörfern.

Die derzeitige Toilettensituation an Enwens Grundschule und Ausbildungszentrum ist katastrophal. 250 Schüler und Auszubildende sowie deren Lehrkräfte teilen sich zwei Toiletten, die aus nicht viel mehr als überdachten Löchern bestehen (s. Abbildung 1 und 2). Die zwei Plumpsklos sind völlig verunreinigt, anstelle von Klopapier werden Blätter der nebenstehenden Bäume und Sträucher verwendet.

In der Schule in Enwen gibt es aktuell keine Schulkantine oder eine anderweitige Essensversorgung. Während der Pause gehen die Kinder, die in der Nähe der Schule wohnen, nach Hause, um dort etwas zu essen. Sie schaffen es allerdings nicht immer pünktlich zurückzukommen, was den Unterricht stört. Diejenigen, die zu weit weg wohnen, bleiben in der Schule und spielen über die Mittagszeit mit leeren Mägen.

Zudem kennen viele Kinder keine Zahnbürste, was ein weiteres Problem in Enwen darstellt.

Vorteile einer Schulkantine

  • Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands / Steigerung der Konzentrationsfähigkeit

Eine regelmäßige warme Mahlzeit trägt nicht nur zum Wohlbefinden, sondern vor allem zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit bei.

Eine ausreichende Flüssigkeits- und Kohlenhydratzufuhr ist wichtig für ein gut funktionierendes Gehirn. Insbesondere in Regionen, in denen eine tägliche Nahrungsaufnahme nicht die Regel ist.

  • Erhöhung der Anwesenheit der Schüler

Durch das Schulessen wird den Eltern ein größerer Anreiz geschaffen, ihre Kinder regelmäßig in die Schule zu schicken.

  • Gemeinschaftsgefühl – Alle sind gleich, keiner wird benachteiligt

Eine tägliche gemeinschaftliche eingenommene Mahlzeit stärkt das Gruppengefühl und die Bildung von sozialen Beziehungen.

  • Verbesserung der Mundhygiene

Das regelmäßige Zähneputzen ist Voraussetzung für den langen Erhalt gesunder Zähne. Durch eine gute Zahn- und Mundpflege sind Karies und Entzündungen des Zahnfleisches vermeidbar. Die notwendig an eine warme Mahlzeit gekoppelte Mundhygiene beispielsweise unter Aufsicht des Lehr- und/oder Kantinenpersonals kann somit noch einen weiteren positiven Gesundheitsaspekt abdecken.

Konkrete Planung der Schulkantine

Die 230 Kinder in der Schule von Enwen haben eine regelmäßige warme Mahlzeit am Tag und profitieren zudem vom täglichen geregelten Schulunterricht. Bildung ist eine wichtige Grundlage, um später einen Beruf zu erlernen und damit ein geregeltes Einkommen zu erwirtschaften.

Die Schulkantine wird aus drei Räumen bestehen. Ein großer Essensraum für ca. 100 Schüler, eine Küche sowie ein Lagerraum. Die Schüler sollen in zwei Runden von jeweils ca. 100 Schüler Essen bekommen. Der Essensraum soll 18 Tische und 36 Sitzbänke (3 Schüler per Bank) bekommen.

Voraussetzungen für die Teilnahme am Schulessen

  • Am Essen teilnehmen darf jeder Schüler, der am jeweiligen Tag pünktlich um 8 Uhr in der Schule erschienen ist.
  • Die Eltern der Kinder sollen einen Beitrag zum Schulessen leisten. Dieser Beitrag soll in Form von Erträgen aus der Erwirtschaftung ihrer Felder stattfinden.
  • Das Zähneputzen vor dem Essen ist Pflicht. So ist zumindest eine tägliche Mundhygiene gesichert. Eine Reinigung der Zähne im Anschluss an die Mahlzeit ist natürlich auch angestrebt, die organisatorische Durchführung allerdings schwierig.
  • Das Essen wird von 3 Frauen zubereitet und verteilt. Diese sind auch für das Einsammeln der Beiträge, sowie der Kontrolle der Anwesenheitspflicht in der Schule und dem Zähneputzen verantwortlich.

Außerdem soll ein Garten mit Gemüse angelegt und gepflegt werden. Die Haltung einiger Hühner soll außerdem in der zweiten Projektphase ermöglicht werden.

 Finanzierung

Ein Schuljahr besteht aus ca. 180 Schultagen pro Jahr (15 Tagen im Monat).

In der Schule sind rund 230 Schulkindern angemeldet.

Die Finanzierung soll über Spenden und Patenschaften realisiert werden. Dabei sollen zwei Arten von Patenschaften angeboten werden:

Variante A:   Essen für ein Schulkind im Monat        €10 pro Monat

Bei dieser Spendenvariante wird also das Essen für ein Kind pro Monat       gesichert. Das macht €120 pro Jahr.

  Variante B:   Essen für alle Kinder an einem Tag€154 pro Tag

Bilderchonologie vom Kantinenbau – Von der Räumung bis zur Einweihung in Oct. 2014